Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) kämpften das Russländische Reich und Schweden unter wechselnden Allianzen um die Vormachtstellung im Ostseeraum. 1708 schienen die verbündeten Mächte Schweden und Polen das Kriegsgeschehen für sich zu entscheiden. Das Gebiet des Hetmanats wurde zum Kriegsschauplatz, während der Großteil der Kosakenregimenter auf fernen Schlachtfeldern im Norden eingesetzt wurde. Die kosakischen Reitertruppen erlitten schwere Verluste in den Feldzügen. Aufgrund dieser Kriegserfahrung und einer drohenden ausländischen Invasion fühlten sich die Kosaken vom Zaren, als ihrem Schutzherrn, im Stich gelassen.
Das geschah alles vor dem Hintergrund, dass die Verwaltungsreformen Peters des Großen die Herrschaft des Hetmans stark eingeschränkt hatten. Eine Reform der Kosakenregimenter und ihrer Kommandostruktur durch den Zaren stand unmittelbar bevor. Verpflichtende Arbeitsdienste der Kosaken beim Bau zarischer Festungen wurden durchgesetzt. Die Existenz des Hetmanats und das Überleben seiner Bevölkerung waren bedroht: Der Zar hatte die Anweisung erteilt, den heranrückenden schwedischen Truppen nichts Anderes als verbrannte Erde zu überlassen.