Seit der Zeit Justinians (527 – 565) hatte sich die politische Lage des Imperium Romanum zusehends verschlechtert. Die Perser, die Erzfeinde des Reiches, hatten die östlichen Reichsteile mit Krieg überzogen. Frühere Friedensgespräche waren gescheitert. Nun, im Sommer 626, stand eine ihrer Armeen auf der gegenüberliegenden Seite des Bosporus. Nur die schmale Meerenge trennte sie noch von Konstantinopel. Von der Landseite her wurde die Stadt von Awaren und Slawen bedroht. Sie brandschatzten die umliegenden Städte und Dörfer, schnitten die Hauptstadt von der Versorgung ab und fuhren schweres Kriegsgerät auf.
Ihr Anführer, der Khagan, war ein gewiefter Mann, der den Kaiser einige Jahre zuvor um Haaresbreite gefangengenommen hätte. Nun kam noch hinzu, dass der Kaiser die Hauptstadt für einen Feldzug gegen die Perser hatte verlassen müssen. Zwei Jahre war er schon unterwegs und zu weit entfernt, um noch rechtzeitig eingreifen zu können. Die Verantwortung lag stattdessen bei dem Patriarchen Sergios und dem Heermeister Bonos, die eine Massenpanik zu verhindern suchten und den städtischen Widerstand unter hohem zeitlichem Druck organisierten.