Der Juden Messias beginnt mit der Ankunft des Herzogs von Burgund zur Fastnachtszeit in Nürnberg. Der Adlige trifft auf die Prophetin Sibilla, die ihm von einer Verschwörung der Juden berichtet: Diese würden behaupten, ihr Messias sei gekommen und werde sie bald zur Weltherrschaft führen. Die Prophetin entlarvt den jüdischen Messias im Verlauf des Spiels als Betrüger und Antichristen. Sie ringt ihm ein Geständnis über die jüdischen Machenschaften ab, das sämtliche antijüdische Legenden bestätigt, die zu der Zeit bestanden. So »gesteht« der falsche Messias zum Beispiel, dass die Juden christliche Kinder entführen und in Ritualen töten würden. Dadurch, dass das Geständnis einer jüdischen Figur in den Mund gelegt wird, erscheint es besonders glaubwürdig. Auf diese Weise verfestigt das Spiel judenfeindliche Vorurteile bei seinem Publikum und lässt die Juden als reale Bedrohung erscheinen.