Der fortschreitende Verfall von Villarribas Häusern wurde zum sichtbaren Symptom einer verschärften sozialen und wirtschaftlichen Situation, in der sich der Staat immer weiter zurückzog. Im Verlauf dieses Prozesses erfuhren die Menschen des Viertels zunehmende soziale Stigmatisierung: Gefangen in einem Teufelskreises aus Verarmung und Verfall wurden sie von der Bevölkerung der Nachbarviertel ausgegrenzt und entwickelten sich in ihren Augen verstärkt zu einer Bedrohung. Während also die Einwohnerschaft Villaribas den Niedergang des Viertels als wachsende Bedrohung erlebten, wurden sie ihrerseits von anderen als Bedrohung wahrgenommen. Doch auch die geplante Sanierung, die beiden Bedrohungsszenarien hätte Abhilfe schaffen können, empfanden die Bewohner*innen als Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt der Nachbarschaft. Aus den entgegengesetzten Einstellungen zu dem Sanierungsprojekt gingen zwei verfeindete Gruppen hervor, die sich durch die Ansichten der jeweils anderen bis heute bedroht fühlen.